Hitze | Wärme
Eingeladen durch die Wetterstadt Offenbach markieren die zwei menschengroße Buchstaben »H« und »W« den Auftakt zu einer poetischen Feldforschung der Dichterinnen Anja Utler und Andrea Grill, in der die Offenbacher Stadtgesellschaft ihre Wetter- und Klimaempfindungen hinterlegen und miteinander teilen kann.
Ins Dreidimensionale übersetzt und ungewöhnlich proportioniert, betreten die Anlaute der Wörter »Hitze« und »Wärme« den Ausstellungsraum der Offenbacher Klima- und Wetterwerkstatt. In ihrer unterschiedlichen Größe und geometrischen Komplexität laden die Buchstaben ihre Besucher:innen ein – und fordern sie dazu auf – sich im notwendig gemeinsam genutzten Raum zu »Hitze« und »Wärme« zu positionieren. Die Grundbausteine unserer Sprache realisieren sich hier an je anderer Stelle im stofflichen Spektrum der Baumaterialien. So entsteht ein Echo der Wahrnehmungsmöglichkeiten, wie sie »Hitze | Wärme« eröffnen, aber auch beschränken.
Die beiden Skulpturen wurden als Work-in-Progress konzipiert. Über den Ausstellungszeitraum hinweg wurden sie tonal durch die Stimmen und Erfahrungen der Offenbacher:innen ergänzt. So entstand ein vielsprachiges Stimmenbarometer, das die Klimaempfindungen der Stadt im Jahr 2022 bezeugt, und mit einer Performance am 22. September veröffentlicht wurde: »Nun gehört diese Installation den Offenbacher:innen.«
Die untenstehende Videoaufzeichnung zeigt Ausschnitte dieses Abends, samt der zwei Tonspuren, die nunmehr in den Skulpturen aufgehoben sind.